Ich war diese Woche zum Tech Talk. Montag war dadurch ein sehr langer Tag. Ich glaube, das war der längste Tech Talk, den ich erlebt hatte. Mir fällt zumindest nichts anderes ein.
Der Tech Talk ging um das kommende Visual Studio 2008, früher Orca, und das .NET Framework 3.5. Alles in allem war aus meiner Sicht nun nicht der große Renner drin. Erschreckend finde ich noch immer oder gerade immer noch die exorbitant komplizierte Versionsnummernvergabe von Microsoft bzgl. .NET. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist die Basis immer noch die CLR 2.0, der Compiler ist in der Version 3.5, andere Komponenten sind Version 3.0. Einfach unverständlich!
Nun aber zum eigentlichen Tema. Die größte Neuerung im Studio wird die Unterstützung verschiedener Framework-Versionen sein und das Switchen zwischen diesen. Ansonsten sind es vor allem viele Kleinigkeiten, die gemacht wurden. JavaScript-Syntax-Highlighting und Debugging verbessert. Es gibt einige nette gemicks im Intellisense, aber das war es dann auch. Eine Sache ist mir noch eingefallen. Es wird ein verbesserten CSS-Editor geben, der auch anzeigen kann, welche Styles überschrieben werden durch die aktuelle Definition.
Bei den Spracherweiterung im Framework hörst sich das erstmal echt heftig an, wenn man sich aber genauer mit beschäftigt, so wird man sich fragen, wozu das eigentlich; zumindest bei einige Sachen.
Hier mal de Neuerungen:
- Neuer Namespace System.Addin für das einfache Laden von Plugins und deren entladen
- Optimierungen / Einstellungsmöglichkeiten am Garbage Collector
- Implicit Tped Local Variables – was nichts anderes heißt, als Variablen mit der JavaScript-Syntax zu definieren. Der Typ wird anhand der 1. Zuweisung definiert.
- Object- / Collection-Initiializer – können dazu benutzt werden, direkt nach der Instanziierung verkürzt Werte zu Methoden zu zuweisen.
- Extension Methods – Ermöglichen es Erweiterungen für jeden beliebigen Framework Type zu schaffen. Somit es es nurn auch möglich, den System.String-Typ zu erweitern.
- Anonymous Types – sind direkt im Code Block definierte lokale Typen. Letztendlich nur die Fortsetzung der Anonymous-Methods.
- Lambda Expression – mittels der Ausdrücke können Expression gefiltert und sortiert werden. Allerdings wird damit deren Funktion noch nicht ganz klar beschrieben.
- Auto-Implemented Properties – helfen jedem beim Schreiben der lästigen Property-Statements und Variablen in denen eigentlich nichts passiert. Letztendlich schreibt man so etwas wie eine Interface-Definition.
- Partial Methods – habe ich nicht so ganz verstanden, wo deren großer Vorteil gegenüber normalen Ableitungen liegt.
- Expression Trees – gar keine Ahnung, habe ich irgendwie verpasst.
- Linq – das wohl am meisten ersähnte Feature für viele. Es geht darum eine Abstraktionssprache für Datenzugriffe zu schaffen. Bitte unbedingt die Folien ansehen. (Linq to Objects; Linq to DataSets; Linq to Sql; Linq to Entity; Linq to Xml)
- Entity Framework – Ich ordne es grad als Bestandteil von Linq zu, aber da bin ich grad etwas unsicher. Letztendlich dient es dem entkoppeln von Datenrepräsentation und Business-Komponenten.
- Sql Server 2005 Compact Edition – letztendlich so etwas wie SqLite für den Sql-Server. Als Addon gibt es noch einen Synchronization Service.
- Ajax – wird Standard im Framework sein und somit vermutlich noch weitere Verbreitung finden.
- Provider Model für Windows Clients – Nun auch in Windows Forms und WPF Anwendung unterstützt mit Server-Authentifizierung
- WCF-Erweiterungen – Einige neue Transports für WCF
Wer die Folien und Beispiele der Veranstaltung haben möchte kann diese auf dem Blog von Dariusz Parys finden.
Der Tech Talk war auf jeden Fall eine gute Veranstaltung um mal einen Überblick zu erhalten. Wie man sich aber vorstellen kann, waren die 3-4h echt kompakt und vieles als Demo. Leider sind die Demos nicht als ScreenCast zu haben. Wer die Möglichkeit hat zu einem Launch-Event zu gehen, der sollte das ruhig nutzen. Mitte November wird in Frankfurt am Main der offizelle Launch, vermutlich noch vor dem US Launche stattfinden.